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Spielregeln

Skat

Skat ist ein Kartenspiel, bei dem jeder der drei Mitspieler versucht, durch geschicktes Taktieren und Abschätzen der eigenen Karten über mehreren Spielrunden hinweg mehr Punkte zu erhalten als die Anderen.

Jede Runde ist dabei in zwei Phasen aufgeteilt:


phia ist am Zug, sie kann entweder 18 Punkte reizen oder mit passe aus der aktuellen Reiz-Runde aussteigen.

Phase 1: Reizen
Jeder Mitspieler erhält 10 Karten, 2 Karten (der sogenannte Skat) bleiben verdeckt in der Mitte liegen. Nun muß jeder Spieler für sich beurteilen, wie gut die Karten sind, die er erhalten hat, und was das höchstwertige Spiel (vgl. Abschnitt Punkte/Augen) ist, das er mit seinen Karten und den beiden unbekannten Karten im Skat denkt, gewinnen zu können.
Nun wird durch abwechselndes Fragen (Reizen) ermittelt, welcher der drei Spieler sich das höchstwertigste Spiel zutraut. Dieser Spieler ist dann für diese Runde der Alleinspieler, die anderen beiden seine Gegenspieler.
Als Alleinspieler kann er entscheiden, ob er die verdeckten Karten im Skat ansehen möchte (aufnehmen) oder ob er sie ungesehen weglegen möchte (notwendig für Hand-Spiele).
Hat er die beiden Karten aus dem Skat aufgenommen, muss er von seinen jetzt 12 Karten zwei Karten wählen, die er ablegt um insgesammt wieder 10 Karten auf der Hand zu haben.
Anschließend gibt er bekannt, was für ein Spiel er in dieser Runde spielen möchte (vgl. Abschnitt Spiel-Arten).


phia hat den Skat aufgenommen und muß jetzt zwei Karten ablegen.

Phase 2: Ausspielen
Nachdem die Spiel-Art für diese Runde festgelegt worden ist, muß jeder Spieler reihum eine Karte ausspielen. Dabei gilt, das die beiden anderen Spieler die selbe Kartenfarbe wie der Ausspieler spielen müssen. Hat ein Mitspieler keine Karte (mehr) in dieser Farbe, darf er eine Trumpf-Karte oder nach taktischer Überlegung eine beliebige andere Karte spielen..
Der Spieler, der die höchste Farb-Karte (vgl. Abschnitt Punkte/Augen) bzw. die höchste Trumpf-Karte ausgespielt hat, sticht und darf die nächste Karte nach seiner Wahl ausspielen.
Ziel des Alleinspielers ist es, möglichst viele Stiche mit möglichst hohen Augen zu erhalten, da dies maßgeblich darüber entscheidet, ob er diese Runde gewinnt oder nicht.
Die Gegenspieler müssen ihrerseits versuchen, durch geschicktes Ausspielen selbst möglichst viele Stiche zu erhalten, damit der Alleinspieler sein Ziel, mindestens 61 Augen zu stechen, nicht erreicht.


phia ist am Zug, sie muß auf die ausgespielte Pik-Acht mit einer weiteren Pik-Karte reagieren.

Gewinnen
Um zu gewinnen, muss der Alleinspieler je nach Spiel verschiedene Siegbedingungen erfüllen. Gewinnt er, erhält er den Spielwert gutgeschrieben, verliert er, wird ihm der doppelte Spielwert abgezogen.
Normalerweise muss er Stiche im Wert von mindestens 61 Augen gestochen haben, damit das Spiel als für ihn gewonnen gilt (zu den gestochenen Augen zählen auch die Augen der beiden Karten im Skat). Außerdem muss der Wert des Spiels mindestens dem in der Reiz-Phase angesagten Spielwert entsprechen.
Ist das Spiel weniger wert als angesagt, hat der Alleinspieler überreizt - und diese Runde verloren (er hat allerdings noch die Möglichkeit, den Spiel-Wert durch Schneider oder Schwarz zu erhöhen und damit doch noch zu gewinnen).


phia hat das Herz-Spiel gewonnen. In den Stichen konnte sie 90 Augen erzielen, der Spielwert berträgt 10 (Basiswert für Herz-Spiel) * (1 + 1 + 1) = 30 > 23
("ohne 1 Spitzen", da Kreuz-Bube fehlte, "Schneider", da Gegenspieler zusammen nur 30 Augen erzielten.)

Punkte/Augen
Skat wird mit einem Blatt aus 32 Karten gespielt. Für jede der vier Kartenfarben Kreuz, Pik, Herz und Karo gibt es folgende Karten:

  • Ass - 11 Augen
  • Zehn - 10 Augen
  • König - 4 Augen
  • Dame - 3 Augen
  • Bube - 2 Augen
  • Neun, Acht, Sieben - jeweils 0 Augen

Dabei ist zu beachten, das, obwohl Buben weniger Augen einbringen als Ass, Zehner, Könige oder Damen, sie dennoch als höher gelten. So sticht ein Bube z.B. ein Ass.

Spiel-Arten
Es gibt drei verschiedene Arten von Spielen, aus denen der Ausspieler wählen kann. Dieser Basis-Wert hat maßgeblich Einfluß auf den Spielwert, und damit auf den maximalen Wert, den ein Spieler reizen kann:

  • Farbspiel - das ist die meistgewählte Spiel-Art. Trumpf sind die gewählte Farbe ('Kreuz', 'Pik', 'Herz', 'Karo'), sowie die vier Buben. Der Spielname richtet sich nach der gewählten Trumpf-Farbe. Ist Kreuz Trumpf, so wird ein Kreuz-Spiel gespielt.
    Der Basis-Wert für Farbspiele hängt von der gewählten Trumpf-Farbe ab und beträgt: 12 bei Kreuz, 11 bei Pik, 10 bei Herz, und 9 bei Karo.
  • Grand - es gibt keine Trumpf-Farbe, lediglich die vier Buben sind Trumpf. Der Basis-Wert ist 24 Punkte.
  • Nullspiel - spezielles Spiel: der Alleinspieler gewinnt nur, wenn er keinen einzigen Stich macht. Im Gegensatz zu einem Farbspiel und einem Grand wird der Spielwert bei Nullspielen direkt ermittelt.

Spielwert
Der Spielwert berechnet sich bei Farbspielen und dem Grand aus dem Basis-Wert und einem Multiplikationsfaktor. Dieser Multiplikationsfaktor ist standardmäßig 1 (damit entspricht der Spielwert dem Basis-Wert), und erhöht sich jeweils um +1 für folgende Fälle:

  • Handspiel - der Alleinspieler verzichtet darauf, sich die Karten im Skat anzusehen und gegen eigene Karten einzutauschen.
  • Schneider - der Alleinspieler erzielt insgesammt 90 oder mehr Augen in seinem Spiel.
  • Schwarz - der Alleinspieler kann alle 10 Stiche machen. Alle Stiche zusammen enthalten 120 Augen, damit ist automatisch auch die Bedingung für Schneider erfüllt.
  • Schneider - angesagt - der Alleinspieler sagt bei einem Handspiel bereits vor Beginn der Ausspiel-Phase an, das er mindestens 90 Augen erzielt. Erreicht er dieses Ziel nicht, ist das Spiel automatisch verloren.
  • Schwarz - angesagt - der Alleinspieler sagt bei einem Handspiel bereits vor Beginn der Ausspiel-Phase an, das er alle Stiche selbst erzielt. Gelingt einem Gegenspieler auch nur ein einziger Stich, ist das Spiel automatisch verloren.
  • Ouvert - der Alleinspieler spielt mit offenen Karten, dh. die Gegenspieler können jederzeit sehen, welche Karten er noch auf der Hand hat, und sich darauf einstellen.

Zu dem Multiplikationsfaktor wird zusätzlich noch der Spitzen-Wert hinzuaddiert.
Hat der Alleinspieler den Kreuz-Bube auf der Hand (oder befindet er sich in den abgelegten Karten im Skat), so wird gezählt, wie viele Karten in Reihe in absteigender Höhe der Alleinspieler noch hat.
Hat er z.B. den Kreuz-Bube, den Pik-Bube und den Karo-Bube, aber nicht den Herz-Bube, so spielt er mit 2 Spitzen, da die 3. Spitze, der Herz-Bube fehlt.

Fehlt dem Alleinspieler hingegen der Kreuz-Bube, wird gezählt, wie viele Karten ihm in absteigender Reihenfolge noch fehlen. Hat er z.B. nur den Karo-Bube, aber sonst keine weiteren Buben auf der Hand, so spielt er ohne 3 Spitzen, weil ihm die höchsten drei Karten fehlen.

Der Wert eines Nullspiels beträgt im Normalfall 23 Punkte. Handelt es sich gleichzeitig um ein Handspiel, ist der Wert 35 Punkte, bei einem Ouvert-Spiel sogar 46 Punkte.
Ist der Alleinspieler sich seines Sieges absolut sicher, und spielt sowohl Hand als auch Ouvert, beträgt der Spielwert 59 Punkte.


Sonderregeln

  • Ramsch - Möchte (oder kann) kein Spieler beim Reizen das Spiel übernehmen, wird eine Ramsch-Runde gespielt. Dabei kehrt sich das eigentliche Ziel - nämlich so viele Augen wie möglich zu stechen - um. Der Spieler, der den letzten Stich macht, erhält zusätzlich noch die beiden Karten aus dem Skat.
    Verloren hat bei der Ramsch-Runde der Spieler, der die meisten Augen gestochen hat. Die Zahl der gestochenen Augen werden ihm als Punkte abgezogen.
    Hat einer der beiden anderen Spieler überhaupt keinen Stich gemacht, werden dem Verlierer sogar die doppelte Augenzahl abgezogen!
    Aber vorsicht: Hat ein Spieler in einer Ramsch-Runde alle Stiche gemacht, hat er einen sogenannten Durchmarsch geschafft und erhält die gesammte Augenzahl (nämlich 120) gutgeschrieben.

  • Kontra - Hat ein Gegenspieler in der Reiz-Phase mit-gereizt und erhebliche Zweifel daran, das der Alleinspieler das angesagte Spiel gewinnen kann, kann er Kontra sagen, und damit den Wert des Spiels verdoppeln.
    Der Alleinspieler hat nun seinerseits die Möglichkeit, Re zu sagen, und das Spiel selbst weiterzuspielen. Verliert er das Spiel allerdings, bekommt er die 8-fachen Punkte des Spielwerts abgezogen.

  • Bockrunden - Ist diese Option am Spieltisch aktiv, werden nach folgenden Spielen eine Bockrunde (3 bzw. 4 Spiele) gespielt: Spieler verliert mit 60 Augen, Spieler gewinnt ein Grand-Hand Spiel, Spiel mit Kontra verloren, Kontra mit Re beantwortet.
    Während einer Bockrunde zählen die gewonnenen und verlorenen Punkte doppelt.

  • Lehrspiel - Bei einem Lehrspiel sind alle Karten der Spieler immer sichtbar. Es ist also ideal dafür geeignet, Skat-Neulingen die Regeln zu erklären, und Schritt für Schritt das richtige Taktieren und Ausspielen beizubringen.

Spielvariante: Turnierskat
Bei dieser Spielvariante erfolgt die Punktevergabe nach dem Erweiterten Seeger-System: Gewinnt der Alleinspieler ein Spiel, werden ihm zusätzlich zu dem Spielwert 50 Punkte als Bonus gutgeschrieben. Verliert er hingegen, werden ihm zusätzliche 50 Punkte abgezogen, und die Mitspieler erhalten jeweils 40 Punkte (bzw. 30 Punkte, wenn 4 Spieler am Tisch sind) gutgeschrieben.
Damit lassen sich auch bei Farbspielen mit niedrigem Wert (zB. Herz-Solo oder Karo-Solo) hinreichend viele Punkte erzielen, um mit so einem Blatt mit zu reizen.
Kontra ist beim Turnierskat nicht erlaubt. Auch gibt es keine Ramsch-Spiele mehr: Findet sich niemand, der spielen möchte, werden die Karten automatisch neu gemischt und verteilt, und das Spiel wird wiederholt.

Spielvariante: Räuberskat
Bei Räuberskat wird nicht gereizt. Stattdessen muss jeder Spieler reihum Pflichtspiele spielen, und zwar jeweils ein Farbspiel, ein Nullspiel, ein Grandspiel und eine Ramsch-Runde. Die Reihenfolge, in der ein Spieler die Spiele ausführt, ist ihm überlassen. Der Spieler, der an der Reihe ist, bekommt die ersten 5 Karten gezeigt. Anschließend muss er sich für eines der vier Pflichtspiele entscheiden, das er bisher noch nicht gespielt hat. Erst wenn seine Entscheidung feststeht, werden ihm die restlichen Karten gezeigt und er kann entscheiden, ob er den Skat aufnehmen möchte oder nicht.
Der besondere Reiz dieser Spielvariante liegt darin, das mit fortgeschrittenem Spiel immer weniger Pflichtspiele zur Auswahl verbleiben, und man deshalb gezwungen ist, gerade gegen Ende hin Spiele zu risikieren, die man mit den ausgeteilten Karten bei einem normalen Skat-Spiel so nicht spielen würde.

Weitergehende Infos zum Spiel findest du hier...

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